Skip to content

HYROX Trainingsplanung: So periodisierst du dein Training richtig

HYROX Trainingsplanung & Periodisierung – So strukturierst du dein Training optimal

HYROX ist – wie ich in mehreren Blog-Artikeln bereits beschrieben habe – weit mehr als nur ein Fitness-Wettkampf. Es ist eine ganzheitliche Herausforderung an Ausdauer, Kraft, Bewegungstechnik und mentale Stärke. Ohne eine durchdachte Trainingsplanung läufst du Gefahr, einfach nur zu trainieren, statt echte Fortschritte zu machen.

In diesem Artikel erfährst du, wie du dein HYROX-Training in klare Phasen gliederst, Belastung, Regeneration und Wettkampf gezielt steuerst und dadurch zum richtigen Zeitpunkt deine Spitzenperformance abrufen kannst. Außerdem zeige ich dir, wie du Ausdauer-, Kraft- und HYROX-spezifische Workouts optimal kombinierst, um das Maximum aus deinem Training herauszuholen.

 

STRONG_Tipp

 

STRONG Tipp: Du möchtest mehr über die gesundheitlichen Vorteile von HYROX erfahren und ob es wirklich eine gesunde Sportart ist? Dann lies dir gerne unseren Blog Artikel "Wie gesund ist HYROX wirklich?" durch. 

 

Was bedeutet Periodisierung?

Der Begriff Periodisierung beschreibt die systematische Planung und Strukturierung deines Trainings über einen längeren Zeitraum. Im Kern geht es darum, Belastung und Erholung gezielt zu steuern, um eine langfristige und nachhaltige Trainingsanpassung zu erreichen.

Gerade im HYROX ist Periodisierung entscheidend, weil hier mehrere Leistungsfaktoren gleichzeitig trainiert werden müssen:

  • Allgemeine Grundlagenausdauer & VO₂max

  • Verbesserung der Laufökonomie

  • Spezifisches Krafttraining für HYROX & Lauftechnik

  • Mobilität, Rumpfstabilität & plyometrische Trainingsmethoden

  • Hohe Bewegungseffizienz in den einzelnen HYROX-Stationen

  • Mentale Belastbarkeit

Gut zu wissen: Eine gute und strukturierte Trainingsplanung sorgt dafür, dass sich diese Bereiche gegenseitig ergänzen, statt sich im Trainingsprozess zu blockieren.

Luisa Waerdt HYROX-1

 

Warum Periodisierung im HYROX Training so wichtig ist

Eines der Dinge, die ich immer wieder in der Praxis sehe: Viele HYROX-Athleten trainieren zu hart, zu viel und vor allem – ohne klaren Fahrplan. Die Folge: Sie verbessern zwar kurzfristig einzelne Bereiche, stagnieren jedoch langfristig in ihrer Gesamtleistung und erhöhen dadurch das Risiko für Übertraining und langfristige gesundheitliche Probleme.

Eine gute Trainingsplanung sorgt stattdessen dafür, dass du in jeder Phase den richtigen Schwerpunkt setzt – und genau das ist entscheidend: Mal steht der Aufbau deiner Grundlagenausdauer im Vordergrund, mal die Steigerung deiner Kraft oder die Verbesserung deiner Bewegungseffizienz an den Stationen. Dann folgt vielleicht ein gezielter Intervallblock, um deine VO₂max zu verbessern oder ein spezifischer Threshold-Block, um an deiner Schwelle zu arbeiten.

Durch diese klare Struktur – also zu wissen, wann du was trainierst – wirst du effizient Leistungsreserven freilegen und langfristig Fortschritt sichern.

Gerade im HYROX führt fehlende Struktur schnell zu Übertraining, Stagnation oder wiederkehrenden Beschwerden. Wer zu viel und zu unstrukturiert trainiert, riskiert nicht nur Verletzungen, sondern verschenkt wertvolles Potenzial.

Periodisierung schafft hier Klarheit und Fokus: Du weißt genau, wann du Grundlagenausdauer aufbaust, wann du an deiner Race-Pace arbeitest und wann du regenerierst – damit du am Wettkampftag wirklich in Bestform bist.

 


Die drei Phasen der HYROX Trainingsplanung

Wichtig vorweg: Was du persönlich trainieren solltest, hängt von vielen individuellen Faktoren ab. Dazu gehören dein aktueller Leistungsstand, deine sportliche Vergangenheit, vorhandene Grundlagen und deine Trainingsschwellen (Stichwort: Leistungsdiagnostik - mehr dazu findest du auch in diesem Blog-Artikel). Ebenso entscheidend sind mögliche muskuläre Dysbalancen, spezifische Schwächen in den HYROX-Stationen oder im Compromised Running – also dem Laufen unter Ermüdung.

Erst wenn du diese Fragen für dich beantwortet hast, kannst du eine individuell sinnvolle Trainings-Periodisierung aufbauen – weil du dann genau weißt, wo deine größten Hebel liegen und an welchen Bereichen du gezielt arbeiten musst.

lindameier_strongmove_hyrox

1. Base Phase – das Fundament schaffen

Die Base Phase ist der wichtigste, aber gleichzeitig am meisten unterschätzte Teil deiner HYROX-Vorbereitung. In dieser Phase legst du das Fundament für alles, was danach kommt – sowohl physiologisch als auch technisch. Das Ziel: eine solide aerobe Basis, effiziente Bewegungsabläufe und eine stabile muskuläre Grundlage, auf die du später Intensität aufbauen kannst.

In dieser Phase solltest du dich auf folgende Schwerpunkte konzentrieren:

  • Grundlagenausdauer (Zone 2) → Lange, ruhige Einheiten zur Verbesserung deiner aeroben Kapazität und Fettstoffwechsel-Effizienz.

  • Gezielte VO₂max-Reize → Kontrolliertes Intervalltraining zur Verbesserung deiner maximalen Sauerstoffaufnahme.

  • Technik & Bewegungsqualität → Saubere Lauftechnik, effiziente Ergometer-Arbeit (SkiErg, Row) und technisch saubere Ausführung an den HYROX-Stationen.

  • Krafttraining → Fokus auf funktionelle Basis-Kraft (z. B. Kniebeugen, Ausfallschritte, Kreuzheben, Push- & Pull-Bewegungen) mit moderaten bis höheren Intensitäten.

  • Mobilität & Core-Stabilität → Verbesserung der Bewegungsökonomie und Verletzungsprävention.

  • Muskuläre Dysbalancen & Schwachstellentraining 

👉 Typischer Fehler:
Viele Athleten überspringen diese Phase, weil sie „schnell fit“ werden wollen. Das Problem: Ohne Basis fehlt später die Stabilität für hohe Intensitäten.
Eine gut trainierte Grundlagenausdauer sorgt dafür, dass du dich im Race langsamer ermüdest, schneller regenerierst und konstanter läufst.

Dauer: 6–10 Wochen – abhängig vom Leistungsstand und dem Zeitpunkt deiner nächsten Wettkampfphase.

Wichtig: Diese Phase sollte nicht nur in der Off-Season stattfinden. Sie lässt sich auch hervorragend als Mesozyklus mitten in der HYROX-Saison integrieren – zum Beispiel, wenn zwischen zwei Wettkämpfen acht bis zehn Wochen liegen oder wenn du einen Race „aus dem Training heraus“ bestreitest. Der größte Irrtum ist zu glauben, dass diese Phase ausschließlich außerhalb der Wettkampfzeit stattfindet – tatsächlich bildet sie das stabile Fundament für konstante Performance über das ganze Jahr.

sekaarning_strongmove_hyrox

2. Build Phase – spezifischer werden

Nach dem Aufbau einer stabilen Basis folgt die Build Phase – hier beginnt die eigentliche Leistungsentwicklung. Ziel ist es, die zuvor geschaffene Grundlage gezielt in HYROX-relevante Leistungsfähigkeit zu überführen: mehr Intensität, mehr Spezifität, mehr Wettkampfnähe.

In dieser Phase werden Trainingsreize gezielter gesetzt, um dich Schritt für Schritt an die hohe Belastungsdichte des HYROX-Races heranzuführen.
Das bedeutet: Du kombinierst nun vermehrt Laufen und Station-Workouts, erhöhst deine Schwellenbelastung und trainierst bewusster an deiner Race-Pace.

Schwerpunkte in dieser Phase:

  • Compromised Running & Station Combos → Kombination aus Laufen und HYROX-Stationen unter Ermüdung, um Übergänge zu optimieren und deine Work-to-Run-Effizienz zu verbessern.

  • Schwachstellen-Movements trainieren → Kürzere HYROX-Workouts mit definiertem Fokus, z. B. nur SkiErg + Laufen oder Wall Balls + Laufen, um technische und pacing-spezifische Schwächen gezielt anzugehen.

  • Krafttraining mit Wettkampfbezug → Steigerung von Kraftausdauer, Explosivität und Rumpfstabilität; Fokus auf funktionelle Bewegungsmuster und moderate Volumen-Erhöhung.

  • Regeneration & Monitoring → Erholungsstrategien (Schlaf, Ernährung, HRV, aktive Regeneration), um die steigende Intensität zu kompensieren.

👉 Typischer Fehler:
Viele Athleten versuchen, in dieser Phase „alles gleichzeitig“ zu trainieren – mehr laufen, mehr HYROX-Sessions, mehr Kraft. Das führt häufig zu chronischer Ermüdung oder unzureichender Regeneration. Besser: klare Prioritäten pro Trainingsblock setzen und bewusst zwischen Belastung und Erholung wechseln. 

Dauer: 4–8 Wochen – abhängig vom individuellen Fortschritt und dem geplanten Wettkampftermin.

timotekolf_hyrox_strongmove

3. Peak Phase – Race Ready

In der Peak Phase geht es darum, das gesamte Training der letzten Wochen in Wettkampfleistung zu überführen. Deine Grundlage steht, die spezifischen Reize sind gesetzt – jetzt geht es darum, Tempo, Technik und Taktik auf den Punkt zu bringen.
Diese Phase ist deutlich intensiver, aber auch kürzer. Ziel ist es, deine Leistungsfähigkeit zu „spitzen“ und am Wettkampftag maximal abrufbar zu machen.

Schwerpunkte in dieser Phase:

  • HYROX-Race-Simulationen → Nahezu vollständige Race-Workouts mit Fokus auf Pacing, Übergänge und mentale Belastbarkeit (Ich bin kein großer Fan von vollständigen HYROX Simulationen - sondern immer etwas abgewandelt)

  • Intensitäts- und Pacing-Sessions → Kürzere, aber hochintensive Workouts, um dein Renntempo und deine Toleranz für Ermüdung zu verbessern.

  • Tapering & Regeneration → Reduziertes Volumen bei erhaltener Intensität, um die Erholung zu maximieren und gleichzeitig das Leistungsniveau zu stabilisieren.

  • Technik-Feinschliff & Race-Strategie → Bewegungsökonomie, Stationsabläufe, Ernährung im Race, mentale Vorbereitung und Rennvisualisierung.

  • Mentale Performance → Zielklarheit, Fokus, Nervensystem-Regulation – du trainierst nicht mehr nur deinen Körper, sondern dein gesamtes Wettkampfverhalten.

👉 Typischer Fehler:
Viele Athleten überziehen in dieser Phase – sie versuchen, zu spät noch Defizite auszugleichen und überlasten dadurch das System. In der Peak Phase gilt: „Don’t chase fitness – express it.“ Das Ziel ist nicht, stärker zu werden, sondern deine vorhandene Leistungsfähigkeit optimal abzurufen.

Dauer: 2–3 Wochen – abhängig vom Wettkampftermin und der individuellen Erholungsfähigkeit.


STRONG_Tipp

STRONG Tipp: Wenn du einen detaillierten Einblick in unsere HYROX Trainingsplanung bekommen möchtest, dann lade dir gerne unsere kostenlose Testing Week vom HYROX Hybrid Code herunter.

 

43 BLOG Bild - Hubspot (6)

 

Fazit: Struktur schlägt Zufall und vermeidet Übertraining & Stagnation.

Egal, ob du gerade mit HYROX beginnst oder schon mehrere Wettkämpfe hinter dir hast – eine klare Trainingsstrukturist der entscheidende Faktor zwischen Fortschritt und Stagnation. Periodisierung ist kein theoretisches Konzept, sondern die Grundlage, um gezielt, effizient und langfristig leistungsfähig zu bleiben.

Ich würde dir klar empfehlen, dich einmal bewusst mit deiner eigenen Trainingsstruktur auseinanderzusetzen:

Welche Schwachstellen /muskulären Dysbalancen habe ich? Laufe ich technisch korrekt? 
Wie viel Zeit verbringe ich wirklich in der Grundlage?
Wie oft trainiere ich zu intensiv? Und in welchen Phasen gebe ich meinem Körper die Möglichkeit, sich anzupassen und stärker zurückzukommen? Wie sieht meine Regeneration (Schlaf, Ernährung etc.pp) aus?

Wenn du verstehst, wann du was trainierst UND wieso du was trainierst, dann kannst du deinen Körper gezielt steuern, Überlastung vermeiden und am Wettkampftag das volle Potenzial abrufen. Denn Erfolg im HYROX entsteht nicht durch Zufall oder einzelne harte Einheiten – sondern durch konstante, klug gesteuerte Trainingsphasen, die perfekt aufeinander aufbauen.

👉 HYROX Ernährung in der Wettkampfwoche
👉 Optimales Ausdauertraining im HYROX
👉 Fünf Tipps für Deinen ersten HYROX Wettkampf
👉 HYROX Zeit - So verbesserst Du deine HYROX Zeit


timo-tekolf-strongmove-training

Über den Autor
Timo Tekolf ist Coach, Athlet und Owner der STRONGMOVE GmbH sowie Dozent der Medletics Academy. Dazu ist er Autor des E-Books "Wie uns das moderne Leben krank macht": Ein vollwertiges, wissenschaftliches und praktisches Gesundheitsbuch, mit dem Du sofort Deine Gesundheit optimieren wirst.

 

Cookie-Einstellungen